Der Halo Effekt einer gut visualisierten Roadmap

Wenn etwas gut gestaltet ist, gut aussieht oder von seinem Umfeld positiv wahrgenommen wird, schmückt sich jeder gerne damit. Darüber hinaus kommt es dann vor, dass die Qualität anderer Charakteristika positiver wahrgenommen wird – Schönes erscheint bspw. besser, innovativer und hochwertiger. Ähnlich verhält sich das mit Roadmaps in Unternehmen oder darüber hinaus…

Der Halo Effekt, vom Wetterphänomen des Halo abgeleitet, beschreibt eine kognitive Verzerrung, bei der die Qualität einer  Eigenschaft auf die wahrgenommenen Qualitäten sonstiger Eigenschaften abstrahlt. Gut gekleidete Menschen werden als kompetent wahrgenommen, innovative Gebäude implizieren, dass dort auch innovative Dinge passieren. Und natürlich bewegt sich nahezu jeder gerne in einem gut gestalteten und attraktiven Umfeld. Dies ist ein Umstand, der im Roadmapping oft in Vergessenheit gerät (…was sich leicht durch eine Google Bildsuchen nach „Roadmapping“ bestätigen lässt).

Am Beispiel der Roadmap Umwelttechnik, die 2017 in Zusammenarbeit zwischen der Landesagentur für Umwelttechnik BW, dem Fraunhofer IAO sowie dem INEC der Hochschule Pforzheim entstanden ist, lässt sich das gut zeigen. Natürlich ist und bleibt die Qualität des Inhaltes die „Pflicht“ einer Roadmap. Eine Vernachlässigung dieser kann zu Verwirrungen, Missverständnissen und schlimmstenfalls zu Fehlentscheidungen führen. Am Beispiel der Roadmap Umwelttechnik wurden die Inhalte gemeinsam mit Experten aus Industrie und Wissenschaft erarbeitet, detailliert und bewertet. Ziel der Roadmap ist eine fundierte strategischen Planung der Umwelttechnik BW sowie die Unterstützung von Politik und Wirtschaft, insbesondere von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Entsprechend wurden Entwicklungen in den Leitmärkten Wasser, Kreislaufwirtschaft und Luft in Markt- und Technologietrends zusammengefasst und bezüglich ihrer Relevanz in den nächsten 15 Jahren eingeordnet. Entsprechend wurde jeder Trend in einem einseitigen Trend-Datenblatt näher beschrieben.

Für die finale Visualisierung wurde dann eine Grafikagentur hinzugezogen, mit er die Ziele der Roadmap sowie die verfügbaren Optionen einer Visualisierung weiter entwickelt wurden. Dieses Add-on stellt den wichtigen Schritt dar, an dem eine Vielzahl an Unternehmen aufhören. Dies führt zu einer Unmenge an Roadmaps, die eher an eine technische Zeichnung im Rohzustand erinnern und eher von technischen Experten als von der Management Ebene verstanden werden können. Ergebnis ist, dass Roadmaps und die strategische Planung oft als unabhängige Parallelwelten existieren, die ein- bis zweimal im Jahr abgestimmt werden.

Ein Effekt der Visualisierung war, dass die Roadmap bei der Umwelttechnik BW innerhalb kürzester Zeit als Basis der strategischen Planung angenommen wurde. Darüber hinaus wurde die Roadmap im Außenraum extrem positiv aufgenommen – und direkt als wichtiger Input für Unternehmen mit Aktivitäten im Bereich Umwelttechnik wahrgenommen wurde.

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Sven Schimpf

 

Technologien frühzeitig erkennen, Nutzenpotenziale systematisch bewerten

Im Abschlussbuch des Verbundforschungsprojektes „syncTech – synchronisierte Technologieadaption als Treiber der strategischen Produktinnovation“ werden Methoden, organisatorische Ansätze und Werkzeuge zur Unterstützung der unternehmerischen Technologiebeobachtung vorgestellt und an Fallbeispielen der Unternehmen Eisenmann SE, Festo AG & Co. KG, Alfred Kärcher GmbH & Co. KG und Schnaithmann Maschinenbau GmbH. Schwerpunkt des Projektes lag dabei auf der Weiterentwicklung kollaborativer Ansätze sowie einer verbesserten Nutzung der semantischen Suche zur Identifikation relevanter Technologien.

Neben der Print-Version (Fraunhofer IAO Shop) ist nun auch eine digitale Version zum kostenfreien Download verfügbar.

Sven Schimpf

Semantik im Technologiemonitoring: Das semantische TechnologieWiki

Technologie-Finde-Maschine © Fraunhofer IAO, Dacian_G, beresnev – iStock

Welche Technologien sind für mein Unternehmen relevant? Welchen Reifegrad hat eine Technologie? Wer kennt sich damit aus? Welche Auswirkung kann die Entwicklung einer Technologie auf mein Unternehmen haben? Und welche Alternativen gibt es?

Die kontinuierlich ansteigende technologische Komplexität von Produkten und Dienstleistungen führt zu einer wachsenden Anzahl an Technologiefeldern die im Rahmen einer Technologiebeobachtung bzw. vom Technologiemonitoring im Auge behalten werden muss. Für kaum ein Unternehmen ist dies heutzutage von einzelnen Personen oder ohne externe Unterstützung zu bewältigen. Herausforderungen sind u.a. die Definition des Suchraums der relevante Technologiefelder eingrenzt, die organisatorische Einbindung und Definition relevanter Schnittstellen sowie eine weitmögliche Unterstützung durch Suchwerkzeuge – und natürlich die Definition der Kriterien, nach denen Technologien für die weitere Berücksichtigung in Produkten, Prozessen oder Dienstleistungen bewertet werden.

Ein Ansatz um Informationen zu relevanten Technologien in einem kollaborativen Ansatz zu speichern, zu aktualisieren und unternehmensweit verfügbar zu machen ist die Nutzung von vorstrukturierten Wiki-Systemen. Diese kombinieren die Möglichkeit der kollaborativen Speicherung technologierelevanter Daten in so genannten Technologiesteckbriefen oder Technologiedatenblättern mit der flexiblen Möglichkeit zur unstrukturierten und technologiespezifischen Ergänzung. Im durch das bmbf geförderten Forschungsprojekt SyncTech wurde dieses Konzept in ausgewählten Industrieprojekten auf Basis unterschiedlicher Systeme umgesetzt. Darüber hinaus wurde an der Nutzung des semantischen Mediawikis SMW als TechnologieWiki gearbeitet welches  unterdessen als Basis für semantische TechnologieWikis in verschiedenen Forschungsprojektenprojekten verwendet wird. Ein öffentlich zugängliches Beispiel ist der Prototyp des von der EU geförderten Projektes Newbee. Mit Beispielhaften Inhalten wird im NewBee TechnologieWiki ein Technologie-Repository gezeigt in dem Renovierungstechnologien gesammelt und zur Unterstützung von Technologieentscheidungen  nach strukturellen Faktoren klassifiziert und nach wirtschaftlichen Faktoren bewertet werden. Die im Projekt SyncTech entwickelten Methoden und Tools werden aus Praxis- und Forschungsperspektive am 24. April in Stuttgart auf der Veranstaltung Technologievorsprung sichern vorgestellt.

Sven Schimpf

Technologievorsprung sichern

Welche neuen Technologien führen zu den Produktinnovationen von morgen? Welche sind notwendig um in bestehenden Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben? Welche Technologien werden durch andere substituiert? Wie können Technologien im Unternehmen erfolgreich entwickelt oder umgesetzt werden?

Mit diesen Fragestellungen hat sich das durch das bmbf geförderte Forschungsprojekt SyncTech – synchronisierte Technologieadaption als Treiber der strategischen Produktinnovation – in den letzten drei Jahren beschäftigt. In enger Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer IAO, dem Karlruher Institut für Technologie, den Unternehmen Festo AG & Co. KG, Alfred Kärcher GmbH & Co. KG, Eisenmann SE, und Schnaitmann Maschinenbau GmbH unterstützt durch die Eins GmbH, wurden neue Lösungen insbesondere in den Bereichen der organisatorischen Einbindung der Technologieadaption sowie der Unterstützung durch semantische Suchwerkzeuge entwickelt.

Auf der Veranstaltung am 24. April 2015  am Fraunhofer IAO in Stuttgart mit dem Titel „Technologievorsprung sichern – Innovative Lösungen zur Identifikation und Bewertung von Technologien“ werden ausgewählte Lösungen der Technologieadaption in Fallstudien der beteiligten Unternehmen vorgestellt. Dies wird durch die ausführlichere Darstellung der im Projekt entwickelten Methoden und Tools ergänzt.

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Sven Schimpf

Studie zur Organisation des Technologiemonitoring

Technologien, besonders Informationstechnologien sind heutzutage aus fast keinem Unternehmen mehr wegzudenken. Auch in Produkten, die früher mit einem oder wenigen technischen Prinzipien realisiert wurden, halten Sensoren oder Bus-Systeme Einzug – kaum ein Produkt kommt mehr ohne IP-Adresse aus. Durch Themen wie Industrie 4.0 bzw. die sogenannte vierte industrielle Revolution wird dieses Thema voraussichtlich auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren. Unsere Hypothese ist daher, dass die Relevanz des Technologiemonitoring für Unternehmen zunimmt, um über Weiterentwicklungen derzeitig eingesetzter oder auch für ein Unternehmen neuer Technologien auf dem Laufenden zu bleiben.

In der Veröffentlichung Technologiemonitoring aus dem Jahr 2010 haben wir versucht anhand von Fallbeispielen einen Überblick über ausgewählte Methoden zu geben. Natürlich nehmen die Möglichkeiten der automatischen Informationsextraktion aus dem Internet und anderen Datenquellen mit der Entwicklung der technischen Möglichkeiten beständig zu. Das Thema der automatischen Informationsextraktion aber auch organisatorische Fragestellungen, wie beispielsweise die Technologiebeobachtung mit der Vor- oder Produktentwicklung in Einklang gebracht werden, untersuchen wir derzeit im Forschungsprojekt SyncTech, u.a. mit den Unternehmen Festo, Kärcher und Eisenmann. Ein weiteres Thema, dass uns in diesem Rahmen umtreibt, ist die Organisation des Technologiemonitoring. Oft ist eine strukturierte Technologiebeobachtung das Privileg größerer Unternehmen – aber auch in kleineren Unternehmen gibt es explizite oder implizite Verantwortlichkeiten. Hierzu können sowohl Markt- bzw. Kundennahe Einheiten, die vorwiegend derzeitig eingesetzte Technologien bei Kunden und Wettbewerbern berücksichtigen, als auch technologiegetriebene Einheiten wie Entwicklungsabteilungen, die mit Universitäten, Forschungseinrichtungen oder Entwicklungspartnern kooperieren, auf verschiedensten Unternehmensebenen eingebunden sein. Um Zusammenhänge sowie deren Einfluß auf den Unternehmenserfolg weiter zu analysieren, führen wir derzeit im Rahmen des Projektes eine Studie zur Organisation des Technologiemonitoring durch.

Über die Teilnahme interessierter Unternehmen würden wir uns sehr freuen – natürlich wird den Teilnehmern eine Zusammenfassung der Ergebnisse zur Verfügung gestellt.

UPDATE: Die Studie ist nicht mehr aktiv – bei Interesse an den Ergebnissen können Sie mich gerne kontaktieren.

Weitere Informationen:

Sven Schimpf